Sind die Ergebnisse des MBTI zuverlässig und gültig?
Die Zuverlässigkeit eines Instrumentes kann mittels der inneren Konsistenz (Alpha-Koeffizient) und der Re-test-Reliabilität geprüft werden. Der Alpha-Koeffizient klärt, ob alle Fragen konsistent die gleiche Sache ab-fragen. Dieser wurde für die verschiedensprachigen MBTI Step I erhoben und lag immer zwischen 0.72-0.84. Explizit für den deutschen MBTI (n=11,515) wurde ein Wert von durchschnittlich 0.78 und für den englischen Fragebogen (n=167,824) 0.83 ermittelt. Die Korrelation von psychometrischen Instrumenten ist ab einem Reliabilitätswert von 0.6 akzeptabel, 0.7 gut und 0.8 exzellent. Damit ist die Reliabilität gemessen durch den Alpha-Koeffizient beim MBTI typischerweise gut bis ausgezeichnet. Bei einer Wiederholung des MBTI nach 6 Monaten liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens drei Buchstaben derselben Kategorie angehören bei 95 %. Damit ist ebenso die Retest-Reliabilität beim MBTI typischerweise gut bis ausgezeichnet. (vgl. MBTI® Step I instrument, European Data Supplement, 2009)
Die Gültigkeit eines Instrumentes wird hier am besten durch die Konstruktvalidität ermittelt, welche klärt, ob der Fragebogen sich für die Erfassung eines bestimmten psychologischen Konstrukts eignet. Es soll festge-stellt werden, ob der MBTI misst, was es messen soll, dh. ob die Items die Teilnehmer dazu veranlassen, nach ihrer wahren Präferenz zu antworten. Mittels der Korrelation als Indiz für die Konstruktvalidität wurde festge-stellt, dass 71,5% der Teilnehmer dem für sie angezeigten Typ bei allen vier Buchstaben zustimmen. Insge-samt stimmen 93% bei drei und mehr der für sie angezeigten Buchstaben zu. Das bestätigt die Validität des MBTI. Regelmäßig werden die psychometrischen Instrumente miteinander verglichen, um die Qualität zu prüfen. Auch für den MBTI liegen diverse Korrelationsstudien mit anderen Instrumenten vor, die die Validität stützen.